MZ: Eichenlaub-Schützen liegt im Soll
VEITSBRONN.Mit einem Wechselbad der Gefühle starteten die Luftgewehr-Eichenlaubschützen Saltendorf in die neue 1. Bundesligasaison: Einem souveränen Sieg gegen Niederlauterbach folgte eine hochdramatische Niederlage gegen Pfeil Vöhringen in der Verlängerung. (von Werner Artmann)
Gegen den ersatzgeschwächten SV Niederlauterbach wurden die Saltendorfer von Beginn an ihrer Favoritenrolle gerecht, auch wenn die Ringzahlen noch unter den Erwartungen blieben. Auf Position 1 ließ Alexander Schmirl (Saltendorf) vom Start weg keinen Zweifel aufkommen, wer der Herr im Haus ist. Mit zwei 100-Serien schoss er sich einen beruhigenden Vorsprung gegen die junge Sarah Lechner heraus. Am Ende holte er mit 397:390 locker den verdienten Punkt für Saltendorf. (von Werner Artmann)

Moser bezwingt Niedermeier
Einiges mehr zu kämpfen hatte dagegen Julia Moser (Saltendorf) gegen Svenja Niedermeier. Bis zur letzten Serie lagen beide gleichauf. Mit 394 Ringen legte Moser zwar für ihre Verhältnisse kein Spitzenergebnis vor, es genügte jedoch, um die Niederlauterbacherin mit ihren 393 Ringen in Schach zu halten. Etwas deutlicher konnte Andreas Preis (Saltendorf) seine Partie gegen Anna Hölzlwimmer gestalten. Zum Ende der dritten Serie führte er bereits mit drei Ringen und holte mit 393:390 den sicheren dritten Punkt und damit den Sieg für Saltendorf.
Anfangs taten sich Victoria Müller (Saltendorf) und Nicole Ertl unheimlich schwer, in Partie zu finden. Beide begannen nur mit einer 96 – Müller kam dann aber richtig in Fahrt. Die 100 in der dritten Serie brachte sie auf die Siegerstraße und sie gewann schließlich deutlich mit 393:388 ihren Wettkampf.
Keine Chance hatte dagegen Helmut Kächele (Saltendorf) in seinem Vergleich mit Melanie Plank bei deren ersten Bundesligaeinsatz. Plank startete fehlerlos und erzielte mit 397 Ringen das beste Ergebnis der Niederlauterbacher. Kächele konnte dabei mit seinen ordentlichen 391 nur gratulieren.
Zufrieden über den 4:1-Auftaktsieg wartete am Folgetag der Vorrunden- und Vizemeister Pfeil Vöhringen. Dazu benötigte man in allen Mannschaftsteilen eine Leistungssteigerung. Vöhringen trat ohne Ausländer und ohne ihre Nationalkaderschützin Hannah Steffen an. Dadurch bot sich die einmalige Gelegenheit, diese Übermannschaft zu schlagen. Helmut Kächele ging gleich in der ersten Serie gegen Dominik Schwarzer mit zwei Ringen Vorsprung in Führung. Im weiteren Verlauf kämpften beide auf Augenhöhe, die Differenz pendelte immer um die zwei Ringe. Am Ende hielt Kächele den Abstand und konnte mit 392:390 den ersten Punkt für Saltendorf sichern. Wieder Startschwierigkeiten hatte Victoria Müller in ihrer Begegnung gegen Florian Krumm. Dabei lief sie von Beginn an einem Rückstand hinterher. Mit schnellen 99 Serien versuchte sie, noch einmal Druck auf ihren Gegner aufzubauen. Doch Krumm rette seinen knappen Vorsprung zum 393:394 für Vöhringen. Es stand 1:1.
Zwischen Andreas Preis und Alisa Zirfass entwickelte sich eine Begegnung auf absoluter Augenhöhe. Zirfass schoss zügig sehr gute 395 Ringe. Preis, wesentlich langsamer, lag immer Ringgleich auf. Die neun zu Beginn der vierten Serie bedeuten aber für ihn einen uneinholbaren Rückstand und die Niederlage. Damit stand es 1:2 für Vöhringen.
Mit Antonja Back traf Julia Moser (Saltendorf) ebenfalls auf eine bärenstarke Schnellschützin. Als Back mit hervorragenden 397 Ringen ihren Wettkampf vollendete, durfte sich Simon auf den letzten 14 Schuss keinen Ausrutscher mehr leisten. Julia Moser wuchs wieder einmal über sich hinaus und brachte mit 398 Ringen den wichtigen zweiten Punkt auf die Habenseite der Saltendorfer.
Fehler beim letzten Schuss
Nun musste die Top-Partie zwischen Alexander Schmirl und Anita Mangold die Entscheidung bringen. Bärenstark mit zwei Hunderter Serien legte Schmirl die Hürde für Mangold richtig hoch. Mangold jedoch hielt dagegen und setze mit 396 ihr Endergebnis. Zu diesem Zeitpunkt lagen bei Schmirl gerade mal zwei Neuner auf der Anzeige. Der Sensationssieg für Saltendorf hing förmlich schon in der Luft. Doch ein Fehler beim letzten Schuss bedeutete 396:396. Statt Siegesjubel musste Schmirl sichtlich enttäuscht und angefressen nochmals ins Stechen. Mit 9:10 im zweiten Stechschuss gewann Mangold schließlich das Match für Vöhringen.
„Sicherlich sind wir im ersten Augenblick riesig enttäuscht. Wir waren so nahe dran. Aber auch wenn es nicht ganz gereicht hat, wir können mit den Großen der Liga wieder mithalten. Mit den zwei Punkten aus dem Wochenende liegen wir voll im Soll,“ kommentierte Trainer Benjamin Moser das Abschneiden seines Teams.
Am letzten Oktoberwochenende stehen in Vöhringen zwei schwere Partien gegen den Bund München und Germania Prittelbach an, die jeweils mit zwei Siegen die Tabelle anführen. Saltendorf nimmt den vierten Platz ein – punktgleich mit dem SV Petersaurch und Dynamit Fürth.